Danke für die schöne Veranstaltung, ich habe sowohl das Format als auch die Inhalte als sehr bereichernd empfunden. Zwei Aussagen sind bei mir besonders hängen geblieben:
Testimonials von Teilnehmenden
– dass wir die Opfer des Nationalsozialismus nicht nur in ihrer idealisierten Form wahrnehmen dürfen, sondern auch anerkennen, dass Menschen, die sich vielleicht an anderer Stelle schuldig gemacht haben und nicht dem Bild des „unschuldigen ehrenwerten Opfers“ entsprechen, genauso Opfer waren und es verdienen, dass wir uns ihrer erinnern und Zeichen für sie setzen.
– der „Raum der Untröstlichkeit“ war für mich ein neuer Begriff, der auch einen neuen Umgang mit der Erinnerung benennt. Es wird nicht wieder gut. Aber wir haben eine Aufgabe: jede Facette einer möglichen Wiederholung im Ansatz zu erkennen und uns entgegen stellen
Christine Teichmann (Schriftstellerin, Kabarettistin, Schauspielerin)
Die Art der Gestaltung hat die „vergessenen“ Menschen für mich sehr spürbar zum Ausdruck gebracht. Sowohl persönlich als auch in unserem beruflichen Alltag wird dies zukünftig mehr Beachtung finden können.
Susanne Prisching (Gleichbehandlungsanwaltschaft, Regionalbüro Steiermark)
Für mich war der Rahmen: wertschätzend und würdevoll, lebendig und liebevoll gestaltet, und die Inputs: vielfältig, spannend, bereichernd.
Neu und stark: Raum der Untröstlichkeit, die Verworrenheiten, die wir aushalten müssen.
was mich bewegt: wie die 3 Ebenen des Gedenkens (Ruth Kathrin Lauppert-Scholz) wie kommunizierende Gefäße, die miteinander verbunden sind, in fließenden Austausch kommen können!? Als Therapeutin waren für mich meistens persönliche und familiäre Aspekte im Fokus des Aufarbeitens. Die 3. Ebene: das gesellschaftspolitische, kollektive Erinnern setzt andere Akzente, und braucht das öffentliche Reflektieren und Hinterfragen, Verbindungen herstellen.(z.b. das „Nichtideale Opfer“ war soo treffend für den jeweiligen Umgang mit Minderheiten!)
Erinnerungskultur ist Kommunikation, Verbindungen herstellen, die unterbrochen wurden, im Öffentlichen Raum sichtbare politische Zeichen des Respekts und der Achtung zu setzen.. Da würde ich mich gern weiterhin beteiligen. – workshops, Stadtteil-führungen, schreiben, zuhören…
Ich gedenke jetzt der lebenslangen Freundin meiner Lieblings-Wahltante, die ihre Familie wurde, nachdem der Ehemann von der Gestapo getötet worden war und sie gemeinsam die zwei Söhne großzogen. Tante Lisl und „Fritz“!
Ich gratuliere euch zu der gelungenen queeren, vielfältigen Veranstaltung!
Irmi Fritz-Trappel (Psychotherapeutin, Supervisorin, Beraterin)